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Ein Konzert, ein Geschenk...

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... anders lässt sich der Auftritt des großartigen „Schaumburger Jugendchores“ nicht in Worte fassen

Sowohl die Kinderchöre als auch der Konzertchor zeigten sich beim traditionellen Weihnachtskonzert in der Stadtkirche von ihrer allerbesten Seite

Die Anspannung war den Kleinsten des Schaumburger Jugendchores zu Beginn deutlich ins Gesicht geschrieben. Wird alles klappen? Singe ich auch richtig? Fragen, die sich wohl jeder stellt, der das erste (oder zweite) Mal beim großen Weihnachtskonzert mitsingen darf. Um es kurz zu machen: Ja, es hat alles geklappt. Und ja: Fehler hatte der Gesang der Kinder auch nicht. Keine Frage: Die Nachwuchsarbeit im „Schaumburger Jugendchor“ verdient eine Eins mit Sternchen. Ob beim „Stern über Bethlehem“, dem „Te Deum Laudamus“ oder „In der allerlängsten Nacht“ – die Kleinen und Kleinsten zeigten sich bestens aufgelegt und ganz stark. Erstaunlich, wie homogen dieses Ensemble schon in jungen Jahren ist. Dass die Kinder viel Spaß am gemeinsamen Singen haben, wurde dann bei „Dezemberzeit“, „Eins zwei drei“ und „O little town“ ganz deutlich. Überall Strahlen und Lächeln – von Lampenfieber keine Spur mehr. Im nächsten oder übernächsten Jahr werden die Kleinen im Konzertchor dabei sein. Ergo: Bei dem Nachwuchs muss einem um die Zukunft des „Schaumburger Jugendchores“ nicht bange sein.

Da wo die einen noch hinwollen, da sind die anderen schon: im Konzertchor, der sich in diesem Jahr frisch und auf ganz hohem Niveau präsentierte. Unter Leitung von Jelena Agbaba agiert der Chor leicht und entspannt, dabei homogen und als Ganzes. Die Sänger sind hoch konzentriert und folgen dem Dirigat bis in kleinste Nuancen. Das zeigt sich schon beim Einzug, den der Konzertchor problemlos meistert. Kein Stolpern, keine Fehler – der Gesang kommt sicher, wie in Stein gemeißelt. Danach folgt ein zartes, fast schwebendes „Es ist ein Ros entsprungen“, wunderschön intoniert und in allen Stimmen gut gestimmt. Fröhlich und fast schwingend kommt „Festego de Navidad“ daher, ein Lied, das der Jugendchor locker und völlig ohne Druck angeht. Hier hat sich unter Jelena Agbaba viel getan. Der Chor bildet heute eine fast natürliche Einheit: Alles passt zusammen, fügt sich ganz leicht ineinander. Fast könnte man meinen, das erstklassige Schaumburger Ensemble habe in den letzten Jahren noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht.

Schön ausgewogen kommt auch das Programm daher, dass der Konzertchor an diesem Abend singt. Vom leisen „Weihnachtswiegenlied“ über das schwierige „Maria durch einen Dornwald ging“ bis zum launigen „Polar Express“ – das Konzert macht Spaß, jedes Lied ist gut gesetzt. Den Schlusspunkt setzen dann das glockenartig hin- und herschwingende „Carol of the bells“ – vom Chor leicht und luftig intoniert – und das komplexe „Exsultate justi in Domino“, mit seinen vielfachen Wechseln in Höhe und Rhythmik. Das Publikum ist begeistert – und bekommt seine eingeforderte Zugabe: „O du fröhliche“, gemeinsam von Zuhörern und Chor gesungen. Nach einem Moment der Stille bricht ein regelrechter Jubelsturm los.

Fazit: ein tolles Weihnachtskonzert von einem Ensemble, das zu recht weit über Schaumburg hinaus bekannt ist. Das war ausdrucksstark, kompakt und hoch konzentriert. Der Jugendchor gibt manch einem oft gehörten Adventslied seine Strahlkraft wieder.

Autor: Michael Grundmeier

Bild: Kinderchor