Märchensänger und Jugendchor gemeinsam

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"Best of Lange Nacht" mit "Look at the World" als Höhepunkt

Bückeburg. Ein Wiederhören mit mehreren Protagonisten des Veranstaltungsklassikers „Lange Nacht der Kultur“ hat in der voll besetzten großen Halle des Hubschraubermuseums das Publikum fasziniert. Höhepunkt der unter das Motto „Best of Lange Nacht“ gestellten Auftrittsfolge war fraglos das gemeinsam vom Schaumburger Jugendchor und vom Konzertchor der Schaumburger Märchensänger intonierte „Look at the World“.

Das nicht zuletzt durch die Interpretation der irischen Band „U2“ bekannt gewordene Lied des englischen Komponisten John Rutter führte zwei Gesangsgruppen zusammen, die sonst eher selten gemeinsam auf einer Bühne anzutreffen sind. „Das ist toll, dass die beiden Ensembles hier ihr Können gewissermaßen Hand in Hand unter Beweis stellen“, meinte Hauptorganisator Albert Brüggemann, der die Gäste gemeinsam mit „Hausherr“ Thomas Mallwitz begrüßt hatte.

Die Lautstärke des von der Zuhörerschaft spendierten Beifalls zielte eindeutig auf die Gewährung einer Zugabe ab. Was eingedenk des vorgegebenen Zeitrahmens allerdings nicht möglich war. Dieser hatte auch den ursprünglichen Planungen des Blasorchesters des TSV Krainhagen einen Strich durch die Aufführungsrechnung gemacht. „Dann kommen wir hiermit bereits zur Zugabe“, gab Orchesterleiter Roman Reckling bekannt, als er als letztes Stück Leonhard Cohens „Hallelujah“ (statt der eigentlich vorgesehenen größten Hits der Rockgruppe „Queen“) ankündigte.

Die Krainhäger hatten dem Abend mit einer fulminanten Auslegung des „Fliegermarsches“ zu einem prima Auftakt und mit Sängerin Charlotte Hagen zu bemerkenswerten vokalen Akzenten verholfen. Recklings Truppe ließ zudem durch den von Klaus-Peter Bruchmann zu Papier gebrachten „Piratentanz“ aufhorchen, der Intensität und Sentiment der Instrumentalisten gleichermaßen unterstrich. Im Anschluss an das Blasorchester überzeugte der Schaumburger Jugendchor mit Titel wie Johann Caspar Bachofens „Viele verachten die edle Musik“ und dem mit Donnerapplaus belohnten Psalm „Exsultate justi in Domino“. Stephanie Feindt, die den Chor vor gerade einmal drei Wochen von Jelena Agbaba übernahm, lieferte ebenso eine tadellose Partie ab wie Artur Pacewicz, der die Vokalisten am Keyboard begleitete.

Bei den Märchensängern zeichnete in bewährter Weise Sascha Davidovic für Tastenbegleitung und Dirigat in Personalunion verantwortlich. Die in der Tradition von Edith Möller und Erna Pielsticker stehenden Interpreten legten diesmal ein Hauptaugenmerk auf etwas flottere Kost. „Wir haben ein wenig in unser Unterhaltungsrepertoire gegriffen“, erläuterte Davidovic, dem aufgrund von Reisen und Krankheiten etliche Stimmen nicht zur Verfügung standen. Er ließ auf den munteren Billboard-Hot-100-Number-One-Hit „Top of the World“ unter anderem Bart Howards „Fly me to the Moon“ und eine pfiffige Version der Moritat von Mackie Messer aus Bertholt Brechts und Kurt Weills Dreigroschenoper folgen.

Zum Ausklang des „Best of“-Konzerts kamen die Liebhaber des swingenden Bigbandsounds auf ihre Kosten. Die unter der Leitung von Udo Schatz agierende Instrumentalisten des Ensembles „Route 65“ hatten zur Freude des Auditoriums Klassiker wie „Begin the Beguine“ (Cole Porter), „Rum and Coca Cola“ (Traditional aus Trinidad) und „Michelle“ (Lennon/McCartney) im Gepäck.

Der Schaumburger Jugendchor und die Schaumburger Märchensänger intonieren gemeinsam John Rutters „Look at the World“. Beim „Best of“-Konzert präsentiert sich die große Halle des Hubschraubermuseums voll besetzt.bus

 

Landes Zeitung vom 01.02.2016

Bild: Märchensänger